Im August 'feiere' ich ein
kleines Jubiläum, denn vor einem Jahr habe ich das erste erotische eBook
veröffentlicht.
Erkenntnisse daraus werde ich in Häppchen in der Art eines Selbstinterviews weitergeben.
Was waren die größten Schwierigkeiten
am Anfang?
Anfangs war es das Genre Erotik. Für viele ist das
Schmuddelliteratur, Schweinkram, und dementsprechend empfand ich zu Beginn die Werbung
dafür sehr schwierig. Inzwischen nicht mehr, aber dennoch würde ich beispielsweise auch heute immer noch keinen
Tweet mit (s)explizitem Inhalt oder Begriffen wie ficken, Muschi, blasen usw. twittern, um Leser auf meine Bücher aufmerksam zu
machen.
Zum
Glück verkauft sich Erotik oftmals als Selbstläufer, wenn bestimmte
Dinge beachtet werden. Für mich ist das in erster Linie ein
ansprechendes Cover, weil der Leser damit einen ersten Eindruck gewinnt.
Selbst aufgenommene Nacktfotos von Bekannten/Freunden o.a. auf dem Teppich und mit schlechter Beleuchtung
sind absolut tabu. Ebenso verschwommene Bilder. Der Titel kann ruhig
herausfordernd, erregend und erotisch klingen, aber meiner Meinung nach
haben Begriffe wie ficken oder Sperma auch hier nichts zu suchen.
Neue
Autoren sind auch erst einmal gut in einer Autorengruppe aufgehoben.
Dadurch werden sie bekannter, bekommen hilfreiche Tipps und enden nicht
im Haifischbecken bestimmter Foren, wo sie als Beute betrachtet werden.
Oft sind es Indies, die Indieliteratur lesen und auch die 'begehrten' ersten Feedbacks geben.
Danach
kommt man weiter ohne Gruppe. Die Atmosphäre in manchen ist oftmals
aggressiv und wenig einfühlsam, und ursprünglich gute Threads verlieren
sich endlosen Kommentaren, Kommentieren von Kommentaren, in Gelaber, bei dem es darum geht, wer
schneller die Tastatur bedienen kann. Energie dort zu verpulvern, ist
Blödsinn. Die sollte jeder Autor lieber zum Schreiben nutzen.
Es bringt mehr, sich locker zu verbandeln, und das ist bei Twitter eher möglich.
Dort ist ein phantastisches
Indieautorennetz entstanden, dem inzwischen auch viele andere kreative Menschen
oder Nichtautoren angehören. Die Erfahrung, als Erotikautorin angenommen,
respektiert, retweetet und erwähnt zu werden, sehe ich als einen kostbaren Erfolg. Viele Feedbacks
erfolgen gar nicht über Bewertungen bei Onlinehändlern, sondern über Tweets,
Threads, private Nachrichten usw. Das kann ich gar nicht genug schätzen. Auch wenn die Twitterei manchmal in Wahnsinn ausartet.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen