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Samstag, 13. April 2013

Resümee nach 2 Jahren Präsenz auf dem erotischen eBookmarkt



Nach 2 Jahren Präsenz im Genre Erotik auf dem eBookmarkt ist es mal wieder Zeit für ein Resümee. 
Es hat eine tsunamiartige Überflutung auf dem Markt stattgefunden, die mir oft die Motivation zum Schreiben nimmt. 
Dagegen anzukämpfen ist so ergiebig wie aus einem lecken Boot auf dem Ozean das Wasser mit einem Fingerhut auszuschöpfen. Es bedeutet, sich täglich wieder neu aufzuraffen und in den sozialen Medien zu werben.
Daraus wird dann schon mal ein 10 Stunden Tag. Der Aufwand der Werbung steht in keinem Verhältnis zum Ergebnis, aber ganz ohne geht es nicht.

An manchen Tagen frage ich mich was das noch mit Erotik zu tun hat, was tagtäglich auf den Markt geschleudert wird. Schmuddel und unterstes Niveau beherrschen inzwischen die Charts .
Schon bei manchem Titel wird mir nur noch übel. Die Ekelerotik hat ihren Platz gefunden, sogar in den vordersten Reihen. Verdient ist der sicher nicht.  
Vom reinen Gerammel halte ich nichts. Gang_Bang und diese stumpfen Massenorgien gehören nicht zu meinen favorisierten Themen.  Was da teilweise für Spielereien mit Körperflüssigkeiten getrieben werden, hat meine Ekelgrenze längst erreicht. Ich bin mir nicht sicher, ob sich in der Realität tatsächlich manche Frauen von oben bis unten mit Sperma bespritzen lassen oder mit spermaverschmiertem Gesicht in einer Stadt herumlaufen und das sehr geil finden.
Wenn ja, dann dürfen sie das gern, aber ohne mich. Ich kann mich nicht überwinden, solche Texte zu schreiben, weil ich mich dabei übergeben müsste.
Man kann mir vieles vorwerfen, so steht denn auch in den Kritiken hin und wieder mal, meine Sprache sei zu derb. 
Ich stehe dazu, und werde daran auch nichts ändern. Ich habe es ebenso mit poetischer Sprache versucht, weil sie mir gefällt und weil ich auch (unerotische) Literatur schreibe, in der das mir sehr wichtig ist. Das Ergebnis in der erotischen Literatur war kläglich, und da spreche ich nicht nur für mich allein. Ich bin mit einigen Autoren enger befreundet, die sehr hochwertige Erotik schreiben, aber die weitgehend unbekannt sind bzw. auf den hintersten Plätzen verschwunden sind.
Ich habe einige romantische Geschichten geschrieben wie Violas Wahnsinnslover, Triambolage und eine weitere unter meinem 2. Pseudo.
Ich schrieb diese Storys gern, weil ich an meinem Grundsatz, dass Erotik auch Gefühl, Sinnlichkeit, Magie und Poesie beinhalten sollte, weiterhin festhalte. Weil das von Anfang an mein Aushängeschild war. Sie laufen weniger gut, und ich hoffe, dass bald mal wieder eine andere Erotik den Weg zu den Lesern findet.

Die Fantasie darf ruhig Purzelbäume schlagen, aber ich beharre beim Schreiben darauf, dass die Geschichte nachvollziehbar bleibt. Der Leser muss hinterher sagen können: 'sehr weit ausgeholt, klingt abenteuerlich, ist aber nicht völlig unmöglich. 
Ich bin allerdings auch ein Stück von meinem ursprünglichen Weg abgekommen. Bei meinen Texten gibt es fast immer die obligatorische Lesbensexszene, weil ich weiß, dass Männer diese Fantasien haben.
Gruppensex gibt es ebenfalls, aber auch den passe ich gern in eine verständliche Handlung ein, die nicht allzu konstruiert wirken soll.
Für mich stimmt eine Geschichte erst dann, wenn eine emotionelle Handlung aufgebaut ist.
Ich bin sicher, das kann man von all meinen Büchern sagen.

Erotik ist mir zu öffentlich geworden, zu direkt, zu plakativ. Ich ziehe das Geheimnisvolle, Schamhafte vor und als Protagonisten die Loser, die Introvertierten etc. Daraus lasse ich eine Erotik entstehen, die 'diese besonderen magischen Elemente' in sich birgt. Das war mein Weg und dahin möchte ich zurück. Natürlich werde ich trotzdem flexibel bleiben. Kommerzielles Denken ist auch bei mir notwendig.
Es gibt ungezählte sexuelle Abweichungen, die sich dafür sehr gut eignen, und so werde ich diesen Bereich wieder mehr ausschöpfen. Ich mag Protagonisten erschaffen, die auch wegen Zwangshandlungen auf der Couch eines Psychiaters liegen könnten.
Fast wie eine Bestätigung ist für mich daher auch die Beliebtheit meiner Kurzgeschichte 'Facetten der Sinnlichkeit'. Es ist die Geschichte eines Haarfetischisten. Dieses Buch ist seit Monaten konstant der Renner unter all meinen Büchern, auch wenn er mir 'dank' der 35% Option bei Amazon keine bemerkenswerten Gewinne einbringt.