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Sonntag, 20. April 2014

Amazon ist und bleibt …





Das Veröffentlichen über gewisse Plattformen, um in die deutschen Shops wie Weltbild oder Thalia zu kommen, hat sich als Reinfall entpuppt.
Ich muss dazu sagen, dass ich vom Genre Erotik ausgehe. Für andere Genres mögen andere Erfahrungen vorliegen. Über einen Vertreiber kommt man beispielsweise zu Weltbild. Dort sind die Verkaufszahlen zunächst magisch. Bis irgendwer bemerkt, was da eigentlich veröffentlicht wird. Dann fliegt das Werk sofort raus. Von all meinen Büchern, auch die meines 2.Pseudos sind nur noch insgesamt 4 dort zu bekommen. Welche? Natürlich die, die ohnehin nicht laufen.

Immer wieder ist die Transparenz der Fakturierung zu bemängeln. Der Autor hat keinerlei Kontrolle, er hat nur sein Vertrauen.
Von der Abzocke will ich gar nicht reden.
Die besten Konditionen bietet nach wie vor Amazon. Noch bessere bietet bei den 99 Cent Büchern beam eBooks. Aber wer ist überhaupt beam eBooks? Wer kauft dort? Autoren werden nur gefunden, wenn sie auch gezielt gesucht werden. Ansonsten läuft es nur am Anfang gut, solange ein Buch auf der Hauptseite ist.

Mit Rezensionen haben es die Leser in den Shops auch nicht so, jedenfalls nicht bei erotischer Literatur. Da ist Shades of Grey die hohe Messlatte, denn da traut sich inzwischen jeder, eine Bewertung abzugeben. Ausgenommen Nonnen, aber selbst dafür lege ich meine Hand nicht ins Feuer. Auch das ist bei Amazon anders. Die Leser haben keine Berührungsängste mehr. Gute Kritiken sind nach wie vor die beste Kaufempfehlung.

Amazon hofiert seine Autoren und wirbt auch für uns Selfpublisher. Ständig erhält man Mails mit Leseempfehlungen. Ebenfalls wird gefragt, ob ein Buch gefallen hat und ob man eine Rezi abgeben möchte.
Was macht der Distributor, über den ich in die deutschen Shops kam, in puncto Werbung? Vermutlich nichts. Nur gemeinsam mit den Händlern absahnen. So viel, dass für den Autor bei einem angesetzten Preis von 2,99 Euro 1 Euro übrig bleibt.

Amazon ruht sich nicht auf dem Erfolg aus und erfindet sich ständig neu. KDP Select, Amazon Crossing, Create Space. Lassen wir mal die Äußerlichkeiten, wegen denen der Onlinehändler in die Schlagzeilen geriet, beiseite. Jetzt gibt es auch dort ein Dashboard mit den tagesaktuellen Verkäufen. Noch funktioniert es nicht einwandfrei. Man kann sich oft nicht einloggen oder es hakt beim Laden. Aber wenn es erscheint, dann ist es übersichtlich und transparent.

Bei der Plattform, über die ich vertreibe, gibt es auch ein Dashboard. Ohne Logik, verwirrend und nur ein wildes Durcheinander. Wie kann es sein, dass ein Dashboard beispielsweise eine Summe von 250 Euro anzeigt, während die tatsächlichen Verkäufe sich (angeblich) auf unter 100 Euro belaufen. Eine Vertrauensbasis?? Zuverlässigkeit?? Mitnichten. Auch die Erklärungsreaktionen per Mail und im Forum schaffen eher noch mehr Unklarheiten. Angeblich trödeln die Händler und rücken ihre Zahlen nicht pünktlich raus, wodurch sich dann die Auszahlungen verzögern.

Die Chance, überhaupt als neuer Autor, besonders als Erotikautor wahrgenommen zu werden, ist gleich null. Wer tatsächlich glaubt, sich mit einem Werk von null auf hundert in die Charts zu katapultieren, ist naiv. Noch naiver sind Autoren, die glauben, eine Übersetzung ins Englische oder ein Printwerk würde plötzlich mit grandiosen Verkäufen einhergehen. Wie soll das gehen, wenn vorher auch kein Buch gut lief?
Gut, auch ich habe 2 gedruckte Bücher im Angebot und dementsprechende Erfahrungen gemacht. Aber mal Hand aufs Herz: Wer stellt sich überhaupt erotische Literatur ins Regal, außer jenen Bestsellern wie Shades of Grey, Fanny Hill und Autoren wie Catherine Millet, Anaïs Nin oder Henry Miller.

Mittlerweile kommt einem die erotische Literatur aus sämtlichen Öffnungen wieder heraus, der E-Bookmarkt ist überschwemmt und vor allem übersättigt. Von anregender Lektüre keine Spur. Geschrieben, um nebenbei gelesen zu werden. Um verschlungen zu werden. Nur nicht denken müssen und auch nicht zum Denken anregen.

Trotzdem gibt es eine Chance. Über KDP Select hat es schon mancher Neuling geschafft, sich in den Charts zu halten. Viele Seiten im Netz wie z. B. 'XTME – gute eBooks' bewerben die kostenlosen Werke zusätzlich. Die Besucher der HP entdecken dort so manchen Autor.