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Mittwoch, 21. September 2011

Man(n) kommt lieber ohne


Um mich herum beobachte ich eine gewisse Leichtsinnigkeit im Umgang mit Sex.

Während meiner REHA:
Die Klinik war Tummelplatz für schnellen Sex, anscheinend nutzten manche die REHA nur, um sich sexuell und emotionell neu zu orientieren. Einige, besonders Männer, gingen dabei richtig auf die Jagd, baggerten im Beisein der aktuellen Gespielin schon die nächste an. Einige hatten einen Verschleiß, mit dem sie eigentlich ins Buch der Rekorde gehörten…
Mann und Frau probieren halt gerne vorher aus. Schließlich werden Schuhe auch erst anprobiert.
In der Lounge der Klinik, in der Männerrunde, wo alle durchgehechelt wurden, die vorbeiflanierten, und wo ich gern ein paar Sitzplätze weiter still lauschte, brüsteten sich die XY Chromosomenträger damit, ohne Kondom zu vögeln.

Natürlich ist das Gefühlserlebnis 'ohne' besser, aber nur in einer dauerhaften Partnerschaft zu empfehlen.
Ich kenne Frauen, die sich überreden lassen, weil sie scharf auf den Kerl sind. Dieser ist auch nicht verhandlungsbereit, er greift sich eben gleich die Nächste, wenn die eine nicht will. Hinterher rennen sie in Panik zum Arzt und lassen einen Aidstest machen. Diesen oder ein Gesundheitszeugnis als Erstes einzufordern, würde die erotische Aura sofort zerstören.

Die vorherigen Dialoge hören sich so ähnlich an:
  • Ich bin sonst treu, das kannst du mir glauben
  • Natürlich bin ich gesund, was denkst du? (manche wissen gar nicht, mit welchen Krankheiten sie schon jahrelang herumlaufen, es heißen nicht alle Geschlechtskrankheiten AIDS)
  • Normalerweise bin ich vorsichtig, aber ich traue dir, ich spüre das.
Wer verlässt sich nicht gern auf seinen Bauch? Doch was ist, wenn darin Schmetterlinge umhertanzen?

Mir liegt es fern, mich als Moralwächterin aufzuspielen, und in meiner Literatur verzichte ich gern auf die lästige Frage der Verhütung und das Thema Schutz vor Krankheiten. Es reicht schon, wenn ich mich damit im realen Leben befassen muss.
Das Verhütungsdilemma, bzw. die weibliche Fruchtbarkeit alle 28 Tage ist die überflüssigste Einrichtung der Schöpfung für die menschliche Spezies überhaupt. Genauso fragwürdig wie die Tatsache, dass unsere Zähne nur einmal nachwachsen. Beides ergibt keinen erkennbaren Sinn, und beides könnte genauso gut anders sein. War aber nicht vorgesehen.

Erfahrungen mit Kondomgegnern bei Singlebörsen und Vermittlungen:
Wer in speziellen Portalen auf Suche geht, muss damit rechnen, dass sich dort Leute tummeln, die nicht treu sind. Ebenso findet man dort regelrechte Abschlepper- und Trophäensammler. Sich von denen eine stabile, monogame Partnerschaft zu erhoffen, ist naiv. Und doch gibt es diese gutgläubigen Opfer, -meistens sind es Frauen-, die immer wieder auf diesen Typus hereinfallen. Meine ältere Arbeitskollegin ist eine davon. Als ewiger Single, ist sie nun mit 50 Jahren von einer regelrechten Torschlusspanik befallen. Sie verzichtet 'ihm' zuliebe immer auf das Gummi. Bei den vielen unbekannten 'Ihms' lohnt sich nicht einmal den Namen zu merken.

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