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Mittwoch, 7. September 2011

Plaudereien aus dem Schmuddelstübchen

Auch ich bekenne mich schuldig, als Autorin ein Genre zu nutzen, das gewisse zwischenmenschliche Interaktionen als dankbares Potential  nutzt. Erotik mag ich das Ergebnis nicht mehr nennen. All das, was da oft in den Literaturkosmos geschleudert wird, befremdet mich zutiefst.

Für mich war Erotik immer ein Begriff, der aus purem Sex eine Sache mit Gefühl machte. In diesem Wort klingt Leidenschaft und Sinnlichkeit, es versprüht den Duft von Sandelholz und Jasmin, Tantra, Magie und Spiritualität.
Deswegen Spiritualität, weil man nicht weiß, was da mit einem passiert.  Es handelt sich um andere Sphären. Um es schlichter ausdrücken:
Wir sind weggetreten.
Aber dafür muss man Antennen und Sensoren haben. Beim Sex nach Strichliste und für Einträge ins Buch der Rekorde wird niemand sie spüren.

Sex klingt nach Fortpflanzung und Arterhaltung, nach Biologieunterricht. Nach Aufklärung, die schon im Kindergarten beginnt. Nach Rauf und Runter, nach Aufhüpfen, nach dem Quickie zwischen 12:00 und Mittag, nach dem One-Night-Stand mit dem Namenlosen.
Für mich ist Erotik Kunst, egal ob auf der Leinwand oder auf Foto- oder als Buchstaben auf weißem Papier. Die Leinwand und das Fotopapier haben sich die Sparte weitgehend erhalten. Sie wird noch nicht von der Pornografie unterwandert.

Trotzdem war meine erste Frage, bevor ich meine Literatur veröffentlichte: Schreibe ich tatsächlich über Erotik? Die Antwort ist und bleibt Ja, denn zwischen Erotik und Pornografie gibt es keine Feinabstufung mehr. Und eine Vorstufe von Erotik gibt es auch nicht.   

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