Meine Bücher

Dienstag, 4. Oktober 2011

Wenn ein Verlag an meine Tür klopft…,

wird er keine offenen Türen mehr eintreten, sagte eine befreundete Erotikautorin im Gespräch zu mir. Eine Autorin, die schon seit Jahren erfolglos Manuskripte an Verlage schickt, aber als eBook Autorin einen guten Nebenverdienst hat.
Was soll ich mit einem Verlag für mein eBook? Die eBooks werden dadurch nur teurer, und ich verschenke nichts, das ich problemlos selbst verdienen kann.
Erotik ist ein Selbstläufer, den ich nur mit Klappentext, Cover und Kurzbeschreibung bewerbe, fuhr sie fort.
Was kostet uns die Schreiberei denn? Nichts, so gut wie nichts. Zeit und PC Strom. Jeder, der eine Worddatei erstellen kann, einige Formatierungsregeln beachtet und ein wenig vom Konvertieren versteht, kann publizieren. Bei den größten Plattformen, die teilweise komplett den Buchhandel abdecken, geht das sogar kostenlos.
Wie sollte ein  Autor von digitaler Erotik seine Literatur auch bewerben, wenn zwischen ihm und seinen Lesern kaum Kommunikation stattfindet? Wenn es kaum Bewertungen und Rezensionen dieser eBooks gibt. Glücklicherweise, meine ich. Bewertungen sind für einen unabhängigen Autoren ein Neutrum. Ob da nun zehn Mal fünf Sterne oder zehn Mal ein bis zwei Sterne zu sehen sind, spielt keine Rolle für den Kauf. Liken und Taggen heißt der Tipp unter Indies. Oder gute Bewertungen erhalten. Aber wer schreibt die? Mit Sicherheit kaum ein Rezensent, der sonst 'anspruchsvolle' Bücher unter die Lupe nimmt.
Das alles bringt nur was, wenn die Texte gut sind, d.h. wenigstens die Rechtschreibung okay ist. Ansonsten bringt man mit diesen Gefälligkeitsdiensten seinen eigenen Ruf in Gefahr.

Aber Lektorat? Korrektorat?
Manchen Leser interessiert nicht einmal, ob der Erotikautor überhaupt die deutsche Sprache beherrscht. Man ist geneigt, das zu glauben, wenn man die Bestsellerlisten sieht. Ein Bestseller lässt nicht unbedingt auf Qualität schließen, das gilt für erotische Literatur noch mehr, als für andere.
Hintergründe und Figurenbeschreibungen langweilen auch eher, als dass sie unterhalten. Sprachliches Austoben ist bei der Mehrheit ebenfalls nicht gefragt, sondern Dirty Talk.
Gewünscht wird Sex in allen Spielarten. Fantasie ist in diesem Genre die halbe Miete.

Eigenwerbung - im Prinzip rede ich hier über das größte Problem eines unabhängigen Autors, welches beim Genre Erotik keins ist.

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